Heute vor genau 20 Jahren hat mein erster Segeltörn begonnen. Mein guter Freund Hubert hat mich damals dazu überredet (und tatsächlich erst überreden müssen!), mitzufahren (er war damals auch noch ziemlich neu beim Segeln dabei, mittlerweile lebt er davon und ist im Sommer in Kroatien, im Winter auf den Kanarischen Inseln zu finden). Danke an dieser Stelle dafür, dass du mich damals mitgenommen hast!

Auf dem Törn hab ich probiert, von unterwegs ein Reisetagebuch zu führen und täglich ins Internet hochzuladen – im Jahr 2001, mit 9.6 kBit Uploadgeschwindigkeit im Optimalfall. Der Upload von winzigen Bildchen ewig gedauert, weil quälend langsam – das hat diese Aktion zu einem ziemlich teuren Spaß gemacht, weil nach Verbindungsdauer abgerechnet wurde (PLUS horrende Roaminggebühren obendrauf!).

Zur Feier dieses Tages hab ich die Originaldateien aus den Backups ausgegraben und das Reisetagebuch neu hochgeladen:

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…und der Eintrag so gut hierherpasst – So hab ich meinen ersten Segeltörn im alten Weblog kommentiert:

Segler wie wir…
…haben eine etwas andere Windstärken-Skala. Und hämische Blicke für Motorboote on the Rocks. Ich merke gerade, daß mich mein letzter Urlaub doch länger beschäftigt, als ich gedacht habe, deshalb heute einmal ein paar Links für Segler (und solche, die es werden wollen).

“If god had wanted fiberglass boats, he had planted fiberglass trees.”

Zu Anfang einige Grundlagen zur Technik des Segelns:

Warum fährt eigentlich ein Segelboot? – Grundlagen, Großsegel-Trimm, Genua (Fock)-Trimm


Wichtig beim Segeln ist die Beherrschung von etwa 137 verschiedenen Knoten, von denen in der Praxis etwa 5 benötigt werden. Eine gute Hilfestellung dazu sind Klabautermanns Knotentafeln.

Wenn man als Landratte erstmals an einem Segeltörn teilnimmt, werden einem vielerlei unverständliche Fachbegriffe um die Ohren geschmissen, die man auch noch verstehen sollte. Und weil das Erlernen dieser Fachbegriffe für einen Segler Ehrensache ist, erschüttert nichts einen Segler mehr, als wenn man verkündet, “die Schnur da hinten um den Knubbel am Bootsrand gebunden zu haben”

Damit man sich diese Blösse nicht geben muß, empfiehlt es sich, zumindest 200 Vokabeln zu kennen. Hier gibts noch ein paar.

Crew: Schwere, unbewegliche Gegenstände an Bord von Segelyachten, die dazu dienen, die Ecken von Seekarten zu halten, Fender auszubringen und den Baum mit ihrem oberen Ende bei schnellen, plötzlichen Bewegungen zu bremsen. Versuche, sie in intelligente Lebewesen zu verwandeln, mißlingen in der Regel.

Beim ersten Anlegen in einem Hafen stellt sich für Neulinge oft die Frage, wer was wann wo anbindet, dichtholt, fiert oder ob man einfach alles fallenlässt und davonschwimmt. Ohne gute Zusammenarbeit der Crew endet ein Anlegemanöver oft als Lachnummer für den ganzen Hafen. Denn – so einfach, wie es oft aussieht, ist es beleibe nicht.

Ich bin schon wieder uuuurlaubsreif… ;-)

Eine Woche Auszeit auf einem Segelboot in der Gegend von Zadar – wie letztes Jahr auch.
Ich wünsche allen Lesern eine schöne Arbeitswoche – Kreativleistungen meinerseits wieder ab Montag, 27.5.
Bis dahin: Wünsche, Beschwerden, Anregungen, Liebeserklärungen und Geldspenden z.Hd. Michael Steiner, Mail , Telefon 0699 104 82 276.
…und weg :-)

Wie ja einige wissen, habe ich in meinem letzten Urlaub ausprobiert, wie weit die in der letzten Zeit so gepriesene mobile Kommunikationstechnik wirklich ist – und inwiefern man den Versprechungen von der ‘großen mobilen Freiheit’ wirklich Glauben schenken darf. Dazu habe ich versucht, von einem Segelboot in der Adria aus ein Reisetagebuch zu führen und täglich zu aktualisieren.

Ich weiß jetzt: es ist prinzipiell möglich, jedoch mit Schwierigkeiten verbunden.

Das erste Hindernis ist für den Normalverbraucher sicherlich der Preis der nötigen Gerätschaften – Notebook, Digitalkamera mit genügend Speichervolomen, Ersatz-Akkus für Kamera und Laptop sowie ein datenfähiges Handy (Nokia 6210 mit Datenkabel o.ä.) sind als Grundausrüstung nötig.

Das zweite Hindernis sind die geringen Verbindungsgeschwindigkeiten, die mit einem derzeitigen Standard-Handy-Internetzugang zu erreichen sind. 9,6 kBit sind halt gerade mal 20% der Geschwindigkeit, die man als Modemnutzer gewohnt ist – und wenn man Breitbandzugänge wie ADSL oder Chello daheim gewohnt ist, ist man überhaupt versucht, das ganze abzublasen und lieber eine Brieftaube mit einer Diskette loszuschicken.

(Ähnliche Überlegnungen der scherzhaften Art gibts ja – siehe ‘Die Baudrate eines Bernhardiners’)

Das dritte Hindernis – und das war auf dem Segelboot ein wesentliches – sind die zu geringen Akkulaufzeiten der Geräte. Es kam oft vor, daß wir in Häfen anlegten, in denen es nicht möglich war, das Boot und damit die Ladegeräte von Handy, Laptop und Kamera an 220 V anzuschließen. Und mit dem Standard-Akku schafft die IXUS-Kamera gerade mal 40 Bilder im Mischbetrieb (mit/ohne Blitz/Zoom). Das Notebook, ein Acer 525TX, hält drei Stunden durch, dann muß es an die Ladestation. Und auch das Handy hält nicht lange vor, der Datentransfer in Gebieten mit nicht gerade berauschender Netzqualität saugt das Ding äusserst rasch aus.

Was mich angenehm überraschte, war die Tatsache, daß ich praktisch überall (auch in scheinbar menschenleeren Gebieten auf irgendwelchen Winz-Inseln der Kornaten) eine Netzverbindung herstellen konnte. Manchmal waren zwar mehrere Einwahlversuche nötig, aber funktioniert hats immer. Auch die Geschwindigkeit bewegte sich die meiste Zeit im oberen Bereich (sofern man bei 9,6 kBit überhaupt von Geschwindigkeit sprechen kann).

Das dicke Ende kommt jedoch mit der nächsten Telefonrechnung. Laut ONE Cost Control sind 5.624,69 ATS an Roaminggebühren (also Gesprächsgebühren in ausländischen Netzen) angefallen. Selbst bei hoch angesetzten 40 Minuten pro Tag Telefonbenutzung ergibt sich daraus ein Minutenpreis von mehr als ATS 20.-

Momentan kann ich daraus nur folgendes Fazit ziehen: Nur weil das Ganze prinzipiell möglich ist, kann man nicht davon ausgehen, daß der mobile Internetzugang in nächster Zeit zum praktischen Allgemeingut wie etwa das mobile Telefonieren werden wird. Daran werden auch die in nächster Zukunft zu erwartenden UMTS-Hochgeschwindigkeitsnetze nicht viel ändern können. Wie ich ja schon in einem Artikel im alten Weblog kurz nach der UMTS-Auktion in Österreich errechnet habe, kämen auf jeden potentiellen Nutzer etwa ATS 570.- monatliche Kosten, damit alleine in der damals prognostizierten Amortisationszeit das an UMSATZ eingefahren werden kann, was die Lizenzen und die Infrastruktur an Einstandskosten verursacht haben – alles allerdings noch ohne Wartungs- und Betriebskosten gerechnet!

Vor allem bei größeren Datenmengen wird der mobile Traum unbezahlbar – bei ONE etwa sind beim derzeit aktuellen Hochgeschwindigkeitszugang GPRS 10 MB Transfervolumen pro Monat frei, jedes weitere MB kostet ATS 14.- (!!!!)
Das ergibt bei ATS 99.- Grundentgelt einen hochgerechneten Ein-Gigabyte-Preis von ATS 14.295.-
Faierweise muß man sagen, daß auch A1 ganz schön zulangt – dort kommen nämlich noch Minutenentgelte auch dazu. Bei 30-Sekunden-Takt und Minutenpreisen von ATS 0,49.- bis ATS 1,99.- kommt da auch ganz schön was zusammen, obwohl 50 MB frei sind und jedes weitere MB “nur” mehr ATS 6.- kostet.
Ich will da jedenfalls nicht in der Nähe sein, wenn der Vater eines jugendlichen Internet-Junkies die erste Telefonrechnung bekommt.

Es bleibt jedenfalls zu hoffen, daß sich die Sache preislich ähnlich entwickelt wie stationäre Internetzugänge. Sonst platzt die Seifenblase der mobilen Revolution ganz schnell…

(Update 28.4.2021: zum Jahrestag des Segeltörns gabs dann ebenfalls einen Artikel hier am Blog!)

Der Erfahrungsbericht meines Internet-Reisetagebuch-Segelurlaubes ist online, da ONE endlich die Roamingkosten herausgerückt hat. Soviel sei vorher verraten: wenn die Preise dafür so bleiben, sehe ich schwarz für die mobile Revolution.

“Eigentlich ist moblier Internetzugang ja unpraktisch – jetzt muß ich alles unterwegs machen, was ich früher bequem von daheim erledigen konnte”
(…so oder zumindest so ähnlich stands vor einiger Zeit bei Sven zu lesen, leider ist der Beitrag nicht mehr online)

…haben eine etwas andere Windstärken-Skala. Und hämische Blicke für Motorboote on the Rocks. Ich merke gerade, daß mich mein letzter Urlaub doch länger beschäftigt, als ich gedacht habe, deshalb heute einmal ein paar Links für Segler (und solche, die es werden wollen).

‘If god had wanted fiberglass boats, he had planted fiberglass trees.’

Zu Anfang einige Grundlagen zur Technik des Segelns:
Warum fährt eigentlich ein Segelboot? – Grundlagen, Großsegel-Trimm, Genua (Fock)-Trimm

Wichtig beim Segeln ist die Beherrschung von etwa 137 verschiedenen Knoten, von denen in der Praxis etwa 5 benötigt werden. Eine gute Hilfestellung dazu sind Klabautermanns Knotentafeln.

Wenn man als Landratte erstmals an einem Segeltörn teilnimmt, werden einem vielerlei unverständliche Fachbegriffe um die Ohren geschmissen, die man auch noch verstehen sollte. Und weil das Erlernen dieser Fachbegriffe für einen Segler Ehrensache ist, erschüttert nichts einen Segler mehr, als wenn man verkündet, ‘die Schnur da hinten um den Knubbel am Bootsrand gebunden zu haben’
Damit man sich diese Blösse nicht geben muß, empfiehlt es sich, zumindest 200 Vokabeln zu kennen. Hier gibts noch ein paar.

Crew: Schwere, unbewegliche Gegenstände an Bord von Segelyachten, die dazu dienen, die Ecken von Seekarten zu halten, Fender auszubringen und den Baum mit ihrem oberen Ende bei schnellen, plötzlichen Bewegungen zu bremsen. Versuche, sie in intelligente Lebewesen zu verwandeln, mißlingen in der Regel.

Beim ersten Anlegen in einem Hafen stellt sich für Neulinge oft die Frage, wer was wann wo anbindet, dichtholt, fiert oder ob man einfach alles fallenlässt und davonschwimmt. Ohne gute Zusammenarbeit der Crew endet ein Anlegemanöver oft als Lachnummer für den ganzen Hafen. Denn – so einfach, wie es oft aussieht, ist es beleibe nicht.

Ich bin schon wieder uuuurlaubsreif… ;-)