Die letzten Tage waren durchaus ereignisreiche:
Die kürzeste UMTS-Auktion Europas
ging dieser Tage in Wien zu Ende. Wie die Futurezone berichtet, endete die Auktion nach nur zwei Tagen und lediglich 11,443 Mrd. ATS Erlös. Alle sechs Bieter erhalten zwei ‚große‘ Frequenzpakete und eine Lizenz. Die Bundesregierung ist allerdings nicht sehr glücklich darüber, nicht viel mehr als das Mindestgebot von 10,15 Mrd. ATS erhalten zu haben.
Allerdings stellt sich hier die Frage, was denn der Staat Österreich auch schon groß als Gegenleistung erbringt – denn die Infrastruktur muß ja auch noch von den Lizenznehmern bezahlt werden. Und lediglich für die Erlaubnis, das Geld für die Infrastruktur in Österreich ausgeben zu dürfen, sind ja 11 Milliarden Schilling auch nicht schlecht. Unser Finanzminister Karl Heinz Grasser erwartete ja ursprünglich einen Erlös von 30 bis 40 Mrd. ATS – es hat die wirtschaftliche Vernunft hier allerdings gesiegt, die Bieter bewahrten kühlen Kopf und liessen ihre Gebote in vernünftigen Höhen.
UMTS wird ja ebenfalls von uns Endverbrauchern finanziert werden müssen, es bleibt also sowieso noch abzuwarten, wie die Gebührenstruktur aussehen wird. Denn die beste Technologie nützt nichts, wenn zu wenige bereit sind, dafür viel Geld auszugeben, wie ja die Einstellung des weltweiten Satelliten-Telefonnetzes Iridium im März dieses Jahres drastisch gezeigt hat.
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Umlage der Lizenzkosten auf die Bevölkerungszahl:
‚Pro Kopf bedeuten die 11,443 Milliarden ATS umgelegt auf rund 8,1 Millionen Einwohnern einen Preis von 102,67 Euro.
Damit bleibt Österreich weit hinter Deutschland, wo 610 Euro pro Kopf gezahlt wurden, zurück.‘
Hier sind allerdings noch keine Infrastrukturkosten enthalten, auch ist ja nicht anzunehmen, daß wirklich JEDER Bewohner eines Staates wirklich UMTS nutzen wird. Und gerade im hart umkämpften Bereich Telekommunikation sind das Summen, die zuerst einmal nur durch UMTS netto verdient werden müssen. Damit wird die Zurückhaltung der Bieter noch einmal klarer.
Neues auch bei Napster:
Napster Gruender Shawn Fanning erklaerte, dass er davon ausgeht, dass ein Grossteil der User die demnaechst anfallende monatliche Gebuehr von 4,95$ zahlen werden, um Napster treu zu bleiben.
Klingt vernünftig, wenn Napster dadurch legal unlimitert benutzbar bleibt. Die Musikindustrie würde in diesem Fall auch mehr als genug Geld einnehmen, vor allem, weil sie dadurch ja keinerlei Gegenleistung zu liefern hätte. Denn Dateien sind nun einmal ohne grossen Aufwand vervielfältigbar…und mein Mitleid über angebliche Milliardenverluste hält sich ja bekanntermassen in Grenzen. Diese sind ja auch nicht wirklich nachvollziehbar, da sich ja nicht jeder ‚Raubkopierer‘ die betreffende CD gekauft hätte, wäre Kopieren nicht möglich.
Unterdessen erklaerte die ‚American Society of Composers, Authors and Publishers‘ sich dazu bereit, Napster die Lizenz fuer die Songs ihrer Kuenstler zu erteilen. Die ASCAP ist die weltgrößte Organisation zur Wahrung der Urheberrechte von Künstlern. Rund 100000 Komponisten und Produzenten sind in dieser Organisation vereinigt.
Die Partnerschaft mit Bertelsmann zeigt also erste Erfolge.
Chello sorgt ebenfalls für Schlagzeilen:
Anstatt der gewohnten Chello-Startseite war folgender Text zu sehen:
‚crazy_bit@usa.net was 0wn3d this domain [hacked number 7]‘
Screenshots sind auf der Netwatcher-Seite zu bewundern. Die Site des Breitbandproviders läuft unter dem Microsoft-Internet Information Server 4.0. – offenbar mit den üblichen Sicherheitslöchern…eine Stellungnahme von Chello gegenüber dem Netwatcher-Team blieb bislang aus.
Peinlicherweise ‚vergaß‘ offenbar sogar Microsoft die eigenen Patches zu installieren. Die Futurezone berichtet: Kaum eine Woche nach dem Einbruch ins microsoft-interne Netzwerk gab ein Holländer an, eine bekannte Sicherheitslücke im Internet Information Server genutzt zu haben und sich erneut Zutritt verschafft zu haben…mein Mitleid hält sich auch hier in Grenzen ;-)
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